Der Kreis Düren

Von den Ausläufern des Nationalparks Eifel im Süden bis zur Jülicher Börde im Norden erstreckt sich der Kreis Düren. 15 Städte und Gemeinden gehören dem Kreis an. Traditionell liegt ein Schwerpunkt der Wirtschaft auf der Papierindustrie sowie auf der Braunkohlegewinnung. Mehrere aktive Tagebaue entlang der Flüsse Inde und Rur prägen die Landschaft.

Die Energiewende stellt den Kreis Düren aber auch die gesamte Region vor große Herausforderungen. Die Europäische Union unterstützt die Kreise, damit der Strukturwandel gelingen kann. So wird zum Beispiel die „Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH“ mit Geldern aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung ko-finanziert. Die Gesellschaft entwirft Handlungskonzepte für eine erfolgreiche Energiewende und setzt diese in die Tat um.

Gemeinsam den Strukturwandel schaffen

Die Energiewende als Chance begreifen, gerade weil die Region von der Braunkohle maßgeblich geprägt ist: Das ist auch ein Ziel des „Rheinischen Reviers an Inde und Rur“. Diese Region ist Teil des LEADER-Programms, mit dem die EU und das Land NRW ländliche Entwicklung fördern. Zum „Rheinischen Revier“ gehören acht Kommunen aus dem nördlichen Kreisgebiet sowie Eschweiler aus der Städteregion Aachen.

Energiewende: Brüssel unterstützt den Kreis Düren (Foto: Pixabay).

Im Mittelpunkt von LEADER stehen die Bürgerinnen und Bürger selbst: Die Menschen vor Ort können sich mit Ideen einbringen und so regionale Prozesse mitgestalten. Das breite Themenspektrum reicht von der Energiewende zu sozialer Prävention und kulturellen Projekten bis hin zu Ideen, wie die (Bergbaufolge-)Landschaft kreativ und nachhaltig gestaltet werden kann.

Ein Beispiel: Der Ort Inden-Frenz hat mit schlechter Verkehrsanbindung zu kämpfen. Das LEADER-Programm fördert die Anschaffung eines umweltfreundlichen E-Autos mit Fahrer, das als Dorfmobil den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht und gerade den weniger mobilen Anwohnern die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglicht.

Fördergelder für den Umweltschutz

Das „Rheinische Revier“ ist nicht die einzige LEADER-Region im Kreis Düren. Die Kommunen Vettweiß und Nörvenich gehören zur „Zülpicher Börde“, welche Gebiete der Kreise Düren, Euskirchen und Rhein-Erft umfasst. Niedeggen und Hürtgen im Süden des Kreises wiederrum gehören zur LEADER-Region Eifel. In beiden Projektgebieten werden Ideen der Bürgerinnen und Bürger finanziell von der EU unterstützt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Umwelt- und Klimaschutz.

Den Biber freut’s: EU-Mittel für Umweltschutz (Foto: Pixabay).

In der Vergangenheit sind bereits wiederholt europäische Fördermittel in den Kreis Düren geflossen, um Naturschutzprojekte zu ermöglichen. So hat Brüssel bereits verschiedene Projekte der Biostation Düren unterstützt, etwa zum Schutz der in der Eifel heimischen Biber. Ebenfalls dank der Ko-Finanzierung durch die EU wurde das Projekt „Rur und Kall – Lebensräume im Fluss“ möglich. Hier arbeiten Naturschützer daran, gefährdete Lebensräume in Fließgewässern und Auen zu erhalten und wiederherzustellen.

EU investiert in Forschung und soziale Projekte

Darüber hinaus hat sich der Kreis Düren nicht zuletzt durch die Gelder aus dem europäischen Forschungsrahmenprogramm zu einem international angesehenen Standort für Bildung und Forschung entwickelt. Das Forschungszentrum Jülich zählt zu den großen interdisziplinären Forschungseinrichtungen in Europa.

Rund 5700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen hier an Schlüsseltechnologien etwa in den Bereichen Energie und Umwelt sowie Information und Gehirn. Das Jülicher Zentrum war bereits an zahlreichen Forschungsarbeiten beteiligt, die von der EU gefördert wurden. Aktuell beteiligen sich die Wissenschaftler zum Beispiel an einem EU-Projekt zur Verarbeitung großer Datenmengen.

Aber auch im Bereich Sozialpolitik profitiert der Kreis Düren von der Europäischen Union. So unterstützt die EU, gemeinsam mit dem Land NRW, beispielsweise die Taschengeldbörse des Kreises. Jugendliche können sich dank dieser Plattform etwas dazuverdienen, indem sie älteren Menschen im Alltag zur Hand gehen. Das Miteinander der Generationen steht dabei an erster Stelle.