Widerstand im Parlament gegen Haushaltskürzungen

Am Mittwoch stimmt das EU-Parlament über seine Position zum Haushalt 2018 ab. Zuvor hatte der Rat seine erste Lesung des Haushaltsentwurfs der Kommission vorgestellt, in dem er eine Kürzung von 0,7 Prozent des von der Kommission vorgeschlagenen Gesamthaushalts fordert. Das entspräche rund einer Milliarde Euro, die den Institutionen und Projekten der EU im Haushaltsjahr 2018 fehlen würden. Das Parlament fordert, diese Kürzungen rückgängig zu machen.

Arndt Kohn unterstützt diese Position: „Es ist wichtig, dass die Europäische Union in ihren Projekten finanziell nicht eingeschränkt, sondern gestärkt wird. Vor allem die gestiegenen Mittel für Programme mit jungen Menschen, wie etwa Erasmus+ und die Jugendbeschäftigungsinitiative, sind wichtige Investitionen in die Zukunft Europas.“

Sozialdemokraten investieren in die Zukunft

Die Mehrheit der Abgeordneten begründet ihre gemeinsame Position damit, dass mit einer Kürzung im Haushalt wichtige Gelder für Programme wie Horizont 2020 fehlen würden. Der Vorschlag des Europäischen Parlaments für das Haushaltsjahr 2018 sieht zudem eine Ausweitung des Haushalts um etwa ein Prozent in Vergleich zum Kommissionsvorschlag vor, um mehr Mittel für zusätzliche Aufgaben auf europäischer Ebene zur Verfügung zu haben.

Die sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament unterstützt die Entscheidung, die zur Verfügung stehenden Mittel im Haushalt für 2018 zu erhöhen. Im Haushaltsausschuss stimmten die Sozialdemokraten für mehr Gelder, um wichtige Säulen der sozialdemokratischen Politik, etwa Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze, zu fördern. Konkret sollen dabei Programme wie zum Beispiel Erasmus+ im kommenden Jahr mehr finanzielle Mittel erhalten.

Das Parlament gestaltet die Zukunft des EU-Haushalts mit

Nach der Abstimmung am Mittwoch haben Rat und Parlament bis zum 20. November Zeit, um sich auf eine gemeinsame Position für das nächste Haushaltsjahr zu einigen. Die Mitbestimmung bei den Verhandlungen über den Umfang und die Verteilung des Haushalts der EU gehört zu den wichtigsten Kompetenzen des Europäischen Parlaments. Das Parlament überprüft die von der Kommission vorgeschlagene Aufteilung des Haushalts und gestaltet damit die Schwerpunkte der Ausgaben für das kommende Jahr mit.

Zeitgleich zu der Abstimmung zum Haushalt 2018 stimmt das Parlament ebenfalls über seine Position zur Zukunft der Finanzen der EU ab. Damit bereitet es sich auf die Verhandlungen für den neuen mehrjährigen Finanzrahmen ab 2021 vor. Eine große Herausforderung für die Zukunft des EU-Haushalts stellt der voraussichtliche Austritt Großbritanniens dar, durch den die Einnahmen erheblich gekürzt werden. Hinzu kommen neue Prioritäten, wie z.B. die Bewältigung der Flüchtlingskrise oder die gemeinsame Sicherheitspolitik, die ein Nachdenken über neue Einnahmequellen erforderlich machen.

„Pulse of Europe“ mit Europäischem Bürgerpreis ausgezeichnet

Anlässlich der Zeremonie zur Verleihung des Europäischen Bürgerpreises in Brüssel traf sich Arndt Kohn am Mittwoch, 11. Oktober 2017, mit Daniel Röder, einem der Gründer von „Pulse of Europe“, sowie weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bewegung aus Aachen, Bonn und Köln im Europaparlament. Die beiden SPD-Europaabgeordneten Arndt Kohn und Arne Lietz hatten „Pulse of Europe“ für den Preis vorgeschlagen und die Auszeichnung bereits im September in Berlin übergeben.

„Die Grundthesen von Pulse of Europe, wie zum Beispiel ‚Europa darf nicht scheitern‘ und ‚der Friede steht auf dem Spiel‘ sprechen mir aus dem Herzen“, begründet Arndt Kohn seine Nominierung. „Dass es vielen Menschen genauso geht, belegen die Teilnehmerzahlen ihrer Kundgebungen. Diese Menschen brennen für ein friedliches Europa. Für ihr beeindruckendes Engagement bin ich wirklich dankbar.“

Für ein friedliches und einiges Europa

Vor der Verleihung der Urkunden traf sich Arndt Kohn mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Pulse of Europe, darunter auch eine Gruppe aus Köln, die er für den Anlass ins Europaparlament in Brüssel eingeladen hatte. Nach einem kurzen Zusammentreffen mit Arne Lietz und Daniel Röder wurden die Besucher durch das Europaparlament geführt. Bei der Gelegenheit kam man ins Gespräch über viele europäische und deutsche Themen, wie zum Beispiel die kürzlich vorgestellten Reformvorschläge des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron oder die Ergebnisse der Bundestagswahlen.

Im Anschluss fand die Zeremonie zur Preisverleihung des Europäischen Bürgerpreises statt. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden jeweils auf eine Bühne aufgerufen, um gemeinsam mit den Abgeordneten, die sie nominiert hatten, ihre Urkunde entgegenzunehmen. Die bunt gemischte Gruppe der Empfänger aus allen Ländern der Europäischen Union reichte von zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Projekten bis hin zu einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, die sich durch ihr Engagement als herausragende Europäer verdient gemacht hatten. Nach einem kleinen Empfang im Anschluss an die Veranstaltung traten die Kölner ihre Rückreise an.

Eine europaweite Bewegung

„Der Europäische Bürgerpreis ist für uns ein Ansporn weiter zu machen“, so Uwe Bröcking, der mit einer Gruppe aus Köln angereist war. “Er zeigt, dass das, was wir machen, bei der Politik auch ankommt. Schließlich setze ich mich dafür ein, dass es das Europäische Parlament in 20, 30 oder 50 Jahren noch gibt. Ich möchte, dass meine Enkeltochter in einem friedlichen und einigen Europa aufwächst.“

2016 gingen in Frankfurt am Main erstmals engagierte Bürgerinnen und Bürger auf die Straße, um ein klares Zeichen zu setzen für ein friedliches Europa, den Zusammenhalt in der EU und die europäischen Grundwerte. So entstand die vom Frankfurter Ehepaar Sabine und Daniel Röder initiierte Bewegung „Pulse of Europe“, die mittlerweile Menschen in rund 120 Städten in über 20 Ländern auf ihren sonntäglichen Veranstaltungen versammelt. An manchen Sonntagen wurden europaweit fast 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt.

Seit 2008 verleiht das Europäische Parlament den Bürgerpreis, mit dem besondere Leistungen für die europäische Zusammenarbeit und die Förderung der gemeinsamen Werte ausgezeichnet werden. Mitglieder des Europäischen Parlaments waren aufgerufen, Einzelpersonen, Vereine oder Institutionen zu nominieren. Pulse of Europe wurde von den SPD-Europaabgeordneten Arndt Kohn und Arne Lietz vorgeschlagen.

Insgesamt werden dieses Jahr 50 Projekte beziehungsweise engagierte Bürgerinnen und Bürger aus ganz Europa ausgezeichnet. Nach der nationalen Verleihung des Preises in Berlin fand nun die zentrale Zeremonie in Brüssel für alle Preisträger statt.

Kohn: „Brandschutz stärken zum Schutz der Hausbewohner und Feuerwehrleute“

Über 80 Menschen sind beim Brand des Grenfell Towers in London am 14. Juni 2017 umgekommen. Grund für die schnelle Ausbreitung des Feuers war die leicht brennbare Fassade des Hochhauses. Solche Fassadenbrände kommen zu häufig vor und hat es auch schon oft in Deutschland gegeben: Drei Tote bei einem Brand in Duisburg im vergangenen Jahr, fünf Tote bei einem Brand in Köln 2005, um nur zwei Fälle zu nennen.

„Brandursache ist in vielen Fällen Polystyrolschaum, der als Dämmstoff an Fassaden genutzt wird: Er ist billig, ist umweltschädlich, ist toxisch und begünstigt die Ausbreitung des Brandes auf weitere Geschosse“, so der SPD-Europaabgeordnete Arndt Kohn, Mitglied des Verbraucherschutzausschusses, zu einer mündlichen Aussprache im Europäischen Parlament am Mittwoch, 13. September 2017.

„Wir brauchen also europäische Regeln“

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Europäische Kommission angekündigt, eine Studie in Auftrag zu geben um das Brandverhalten von Fassaden zu bewerten. „Wir müssen ein einheitliches und unabhängiges Prüfverfahren in der Europäischen Union einführen und die EU-Verordnung zu Bauprodukten muss unbedingt durch bessere Regelungen zum Thema Brandschutz ergänzt werden“, fordert Arndt Kohn.

So könnte beispielsweise der Einbau von Brandriegeln ab dem ersten Geschoss eines Gebäudes dazu beitragen, dass sich Brände weniger schnell verbreiten. „Wir können von Ländern wie Österreich und Frankreich lernen, hier sind Brandriegel in jedem Geschoss Pflicht“, so Arndt Kohn. „Wir brauchen also europäische Regeln, die Fassadenbrand in jedem Land der EU einen Riegel vorschieben.“

Die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament fordern, dass der Brandschutz bei der Überarbeitung der EU-Verordnung zu Bauprodukten höchste Priorität vor zum Beispiel einseitig ökonomischen Erwägungen bekommt. „Wir müssen den Brandschutz stärken“, sagt Arndt Kohn. „Nicht nur, damit die Bewohner der Häuser geschützt werden, sondern auch, damit die Feuerwehrleute, die ihr eigenes Leben riskieren, diese Einsätze ohne Gesundheitsschäden überstehen.

Schülerausflug auf den Spuren von Krieg und Frieden

Von den Schrecken zweier Weltkriege bis hin zu einem vereinten Kontinent: Zum Abschluss des Schuljahres erhielten die Schüler des Ritzefeld-Gymnasiums ein eindrucksvolles Bild der wechselvollen Geschichte Europas. Die 39 Jugendlichen der Jahrgänge neun, zehn und elf besuchten sowohl Mahnmale des Ersten und des Zweiten Weltkriegs als auch das EU-Parlament in Straßburg.

Begleitet wurden sie beim Besuch im französischen Verdun von dem Stolberger EU-Abgeordneten Arndt Kohn. „Ich finde es sehr wichtig, dass gerade junge Menschen den langen Weg nachvollziehen, den Europa in den letzten hundert Jahren zurückgelegt hat“, so der SPD-Politiker. „Beim Anblick der endlosen Reihen weißer Kreuze auf dem Soldatenfriedhof in Verdun gibt es nur eine Botschaft: So etwas darf nie wieder geschehen.“

Mahnmale von Hass und Gewalt

Verdun im Jahr 1916: Innerhalb kürzester Zeit verwüsteten die heftigen Gefechte zwischen Deutschen und Franzosen den gesamten Landstrich. Einige moosbewachsene Mauerreste zeugen noch heute von den Dörfern, die hier einst standen. Dichte Wälder bedecken das, was sich als „Hölle von Verdun“ ins kollektive Gedächtnis Europas eingebrannt hat.

Soldatenfriedhof in Verdun (Foto: Büro Arndt Kohn).

Wer genau hinschaut, entdeckt zwischen den Bäumen noch die Krater der Granateinschüsse und die Gräben, in denen sich die Kämpfer verschanzten. Den brutalen Stellungskrieg bezahlten schätzungsweise rund 300.000 junge Männer mit ihrem Leben. Etwa 130.000 weitere Tote konnten bis heute nicht identifiziert werden.

Auf ihrer dreitätigen Reise besuchten die Schüler auch die Maginot-Linie, welche die Franzosen ab 1930 als Verteidigungswall gegen die Deutschen errichteten. Als Kontrast zu den Mahnmalen von Hass und Gewalt ging es außerdem zum Europäischen Parlament nach Straßburg.

„Demokratie lebt vom Mitmachen“

„Mit diesem Programm schlagen wir eine Brücke von den nationalstaatlichen Konflikten des 20. Jahrhunderts bis hin zur friedlichen Zusammenarbeit im heutigen Europa“, erklärt Lehrer Alexander Mischlewitz. Seine Kollegin Barbara Glaubitz ergänzt: „Die Schüler erleben hier die Geschichte vor Ort, anstatt sie nur trocken in den Schulbüchern nachzulesen. Das macht einen bleibenden Eindruck.“

Die Gruppe aus Stolberg besuchte das Europäische Parlament in Straßburg (Foto: Büro Arndt Kohn).

Im EU-Parlament erfuhren die Schüler unter anderem, welche Aufgaben die Abgeordneten ausüben. Bereits auf der Fahrt nach Verdun hatte Arndt Kohn die Jugendlichen ermuntert, selbst aktiv zu werden, wenn ihnen etwas nicht passe: „Demokratie lebt vom Mitmachen. Wenn wir uns immer nur treiben lassen, dann werden wir irgendwann selbst getrieben und beobachten das politische Geschehen höchstens von der Seitenlinie“, so Kohn. „Wir müssen uns für unsere Demokratie engagieren. Dann bleiben Schlachtfelder wie die in Verdun traurige aber lehrreiche Orte der europäischen Geschichte.“

„Betrugsbekämpfer müssen gestärkt werden“

„Gut ist, dass die Betrugsbekämpfer der Europäischen Union im vergangenen Jahr eine hohe Zahl an Untersuchungen abgeschlossen und neue Ermittlungen aufgenommen haben“, sagt der SPD-Europaabgeordnete Arndt Kohn aus dem Haushaltskontrollausschuss des Europäischen Parlaments. „Ohne die Ermittlungsarbeit der Anti-Betrugsbehörde OLAF könnten die zunehmend grenzübergreifenden Betrugsfälle nicht wirkungsvoll untersucht und verfolgt werden.“

Insgesamt könnten die zuständigen Stellen 631 Millionen Euro wieder einziehen, so das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung am Mittwoch in Brüssel. Betrugsbekämpfer der EU haben im Jahr 2016 in 346 Fällen die Rückforderung von Geldern aus dem EU-Haushalt empfohlen. „Ein Problem ist derzeit noch, dass die Zweckentfremdung der Mittel häufig für die Betrugsbekämpfer nicht nachvollziehbar ist“, so Arndt Kohn. „Viele Empfehlungen an nationale Staatsanwaltschaften bleiben weiterhin folgenlos. Die OLAF-Behörde muss deshalb dringend durch eine unabhängige Europäische Staatsanwaltschaft ergänzt werden.“

Anfang April 2017 haben sich 16 EU-Mitgliedstaaten nach mehrjähriger Debatte entschieden, stärker zusammenzuarbeiten, um ein Europäische Staatsanwaltschaft einzurichten (European Public Prosecutor’s Office – EPPO). Diese soll Straftaten zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union ermitteln und verfolgen sowie die Täter vor Gericht bringen. Das Europäische Parlament wird voraussichtlich im Herbst darüber abstimmen. Es wird damit gerechnet, dass sich weitere Mitgliedstaaten dem Vorhaben anschließen.

OLAF ist die EU-Behörde die Betrug, Korruption und Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit EU-Mitteln untersucht. Sie soll für den rechtmäßigen Einsatz von EU-Mitteln, also den Geldern der EU-Steuerzahler, sorgen. Außerdem führt die Behörde Untersuchungen bei schwerwiegenden Fehlverhalten von Bediensteten und Mitgliedern der EU-Institutionen durch.

„Strukturwandel ist Mammutaufgabe für unsere Region“

Gespräche mit Vorstand und Betriebsrat: Europaabgeordneter Kohn besichtigt das Kraftwerk Weisweiler 

„Wenn man oben auf dem Kraftwerk steht, spürt man förmlich die Dimension der Veränderungen, die vor uns liegen“, beschreibt der Europaabgeordnete Arndt Kohn seine Eindrücke einer Betriebsbesichtigung des Kraftwerks Weisweiler.

Der gebürtige Stolberger kannte wie viele Menschen aus der Region das Kraftwerk bisher nur aus der Ferne. „Persönliche und unmittelbare Eindrücke und Informationen sind für meine euregionale Arbeit immens wichtig“, so Kohn zum Anlass seines Besuchs. Im Gespräch mit dem Vorstandsmitglied der RWE Power AG Herrn Dr. Kulik, dem Kraftwerksleiter Herrn Schöddert und der Leiterin der Unternehmenskommunikation Frau Schunck sprach er über die Rolle des Braunkohleabbaus und die Vorbereitungen auf die Zeit danach, die auch im Unternehmen RWE in vollem Gange sind.

Die Verstromung von Braunkohle, so Kohn, sei eine wichtige Brückentechnologie, der Ausstieg jedoch unvermeidbar. „Ich möchte gemeinsam mit den Entscheidungsträgern unserer Region und jenen in Düsseldorf, Berlin und Brüssel sicherstellen, dass uns die Mammutaufgabe Strukturwandel im rheinischen Revier gelingt“.

Fest im Blick sollten dabei neben Aspekten wie Umweltschutz und Renaturierung auch die Versorgungssicherheit und vor allem die Arbeitsplätze in der Region stehen. An Betriebsrat Herrn Lehmann richtete Kohn ein Versprechen: „Die Kolleginnen und Kollegen im Rheinischen Revier haben mit mir einen verlässlichen Partner im Europäischen Parlament.“