Der Kreis Euskirchen

Etwas mehr als 192.600 Einwohner zählt der Kreis Euskirchen im Südwesten Nordrhein-Westfalens. Der Kreis umfasst fünf Städte (Bad Münstereifel, Euskirchen, Mechernich, Schleiden und Zülpich) sowie sechs Gemeinden (Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Weilerswist).

Euskirchen ist mit rund 54.000 Einwohnern die größte Stadt des Kreises. Dagegen ist die Gemeinde Dahlem mit 4.314 Einwohnern nicht nur die kleinste Gemeinde des Kreises Euskirchen, sondern auch kleinste Kommune des Landes Nordrhein-Westfalen.

Zwischen der Eifel im Süden und der niederrheinischen Bucht im Norden finden sich viele Beispiele dafür, wie die Europäische Union den Kreis Euskirchen und seine Bewohner unterstützt. So hat etwa die Biologische Station Euskirchen Fördermittel aus dem EU-Programm „LIFE Natur“ erhalten, übrigens ebenso wie die Biologischen Stationen der Städteregion Aachen und des Kreises Düren. Mit den Geldern wurden Projekte zum Schutz der natürlichen Lebensräume in der Nordeifel mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten  durchgeführt.

EU unterstützt Menschen vor Ort

Ein weiteres Beispiel für Unterstützung aus Brüssel ist die „Zülpicher Börde“ (neben Zülpich und Weilerswist aus dem Kreis Euskirchen zählen hierzu auch Vettweiß, Nörvenich und das südliche Stadtgebiet von Erftstadt).  Als eine von 28 LEADER- Regionen in NRW kommen der Zülpicher Börde von 2014 bis 2020 europäische Gelder zugute. Ziel dieser EU-Strukturförderung ist es, einen Beitrag zur eigenständigen und nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes zu leisten.

Idylle im Kreis Euskirchen: Burg Flamersheim (Foto: Pixabay).

Grundlage für die Projekte sind die Ideen der Bürger selbst, denn die Förderung steht allen öffentlichen und privaten Einrichtungen und Personen in der Region offen. Das breite Themenspektrum reicht von sozialpräventiven Projekten über regenerative Energien bis hin zur Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte oder dem demographischen Wandel. Die besten Ideen, die in Wettbewerben ermittelt werden, setzen lokale Aktionsgruppen selbst um. Das Brüsseler Programm fördert so die Eigenverantwortung und das bürgerschaftliche Engagement für die eigene Region.

Bewusstsein für deutsche Geschichte – und die Natur

Auch in den Süden des Kreises fließen europäische Gelder. Mitten im Nationalpark Eifel erinnert die ehemalige NS-„Ordensburg“ Vogelsang an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte: Die fast 100 Hektar große Anlage wurde in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten errichtet und diente der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Führungsnachwuchs.

Heute steht in Vogelsang Aufklärung statt Indoktrination auf dem Programm, denn seit 2006 entstand hier unter anderem mit Fördermittel der EU ein „Internationaler Platz“ für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Eine Dauerausstellung informiert über die NS-Vergangenheit. Ein Nationalpark-Zentrum bietet außerdem einen idealen Startpunkt für Ausflüge in die Natur.

Damit ist Vogelsang heute ein weiteres Beispiel, wie der Kreis von einem vereinten Europa profitiert, und das gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen erinnert die Gedenkstätte an die deutsche NS-Vergangenheit und die Jahre des Hasses und der Zerstörung in Europa. Zum anderen zeigt die gelungene Umnutzung mit Brüsseler Unterstützung, wie Deutschland gemeinsam mit der Europäischen Union die Zukunft positiv gestalten kann.