Die Stadt Bonn

Bonn, die ehemalige Bundeshauptstadt am Rhein, versteht sich als internationale und vor allem als europäische Stadt. Wenn die „Ode an die Freude“ erklingt, hören die Bonner besonders genau hin: Schließlich war es der berühmteste Sohn der Stadt, Ludwig van Beethoven, der mit seiner 9. Sinfonie die Melodie der heutigen Europahymne komponierte. Und Robert Schuman, einer der Wegbereiter der Europäischen Union, studierte hier Rechtswissenschaften.

Bonn hat sich einen Ruf als internationaler Standort erworben: Die Stadt ist nicht nur der Sitz der Vereinten Nationen sowie einer von drei Vertretungen der europäischen Kommission in Deutschland, auch circa 150 Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen, die Deutsche Welle und international tätige Unternehmen sind hier angesiedelt. Die Bundesstadt setzt sich stark dafür ein, den knapp 318.000 Bürgerinnen und Bürgern Europa näher zu bringen und sie am Integrationsprozess teilhaben zu lassen.

Europa zum Anfassen

Beispielsweise findet jedes Jahr am ersten Samstag im Mai der „Bonner Europatag“ statt. Organisationen, Vereine und Initiativen, die in der Europapolitik aktiv sind, informieren im Alten Rathaus über ihre Arbeit. Einmal jährlich findet die „Europawoche“ statt, die stets unter einem anderen Schwerpunktthema steht. Regelmäßig veranstaltet die Stadt Bonn außerdem „Europa-Dialoge“, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über europäische Themen ins Gespräch zu kommen. Für ihr Engagement wurde Bonn 2013 als „Europaaktive Kommune in NRW“ ausgezeichnet.

Das UN-Gebäude in Bonn: Eine internationale Stadt (Foto: Pixabay).

Um grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern, beteiligt sich Bonn darüber hinaus an verschiedenen europäischen Netzwerken. 2009 trat Bonn beispielsweise dem Konvent der Bürgermeister bei, der ein Jahr zuvor von der Europäischen Kommission initiiert worden war. Ziel des Konvents ist es, die Kommunen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik zu unterstützen.

Bereits seit über 40 Jahren ist Bonn außerdem Mitglied im Rat der Gemeinden und Regionen Europas. Dieses größte Städtenetzwerk in der EU verschafft den kommunalen Interessen in Brüssel Gehör und bietet Unterstützung an, etwa bei Bewerbungen um europäische Förderprogramme oder bei der Vernetzung der Kommunen untereinander.

Von Erasmus+ profitieren nicht nur Studierende

Bonn pflegt den direkten Austausch mit anderen europäischen Städten durch zahlreiche Partnerschaften, unter anderem nach Frankreich, Ungarn und Italien. Bonn nimmt außerdem an dem von der EU geförderten Bildungsprogramm „Erasmus+“ teil. Unter dem Motto „Nice to work with you“ erhalten Beamte der Stadt die Möglichkeit, Praktika in anderen europäischen Verwaltungen zu absolvieren. Das stärkt nicht nur die interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter sondern ermöglicht es ihnen auch, Ideen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Die Bonner Universität: Auslandserfahrung sammeln dank EU-Förderung (Foto: Pixabay).

Vom „Erasmus+“-Programm profitieren auch die Bonner Studierenden. Die traditionsreiche Bonner Universität, gegründet bereits im Jahr 1818, bietet Studienaufenthalte an rund 300 Partnerhochschulen in Europa an. Die Studierenden werden bei ihrem Auslandsaufenthalt von der EU finanziell gefördert. Die EU stärkt außerdem den Bildungs- und Wissenschaftsstandort, indem Projekte der Bonner Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Brüsseler Geldern unterstützt werden.

EU-Gelder ermöglichen modernen Nahverkehr

Ein weiteres Beispiel, wie die EU das Leben in Bonn positiv beeinflusst, findet sich auf den Straßen: Bereits seit über einem Jahr rollen sechs Elektrobusse leise und umweltfreundlich durch die Stadt. Bonn hat beim Thema E-Mobilität eine Vorreiterrolle eingenommen und sich erfolgreich um die Teilnahme an dem von der EU geförderten Projekt beworben.

In zehn europäischen Städten wurde die Einsatztauglichkeit und Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen getestet. Da E-Busse in der Anschaffung deutlich teurer sind als Dieselfahrzeuge, bezuschusste die EU den Ankauf der neuen Technologie.