Monschau/ Eifel. Nur so funktioniert Politik – die Abgeordneten brauchen realistische und praxisnahe Eindrücke und Informationen von Bürgern, Unternehmern und verantwortlichen Akteuren von der Basis, um die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen.
Aus diesem Grund traf sich auch MdEP Arndt Kohn in Monschau mit den beiden Bio-Milch-Landwirten Markus Legge und Josef Thomas. Beide betreiben seit ein paar Monaten auch eine eigene Molkerei unter dem Qualitätslabel der Regionalmarke EIFEL, die das Treffen organisierte und begleitete.
Im Laufe des Nachmittags entwickelte sich ein wertvoller Austausch über die Herausforderungen der Landwirtschaft, der Direktvermarktung und der Regionalentwicklung.
Markus Legge, der seine 120 Milchkühe mit mobilen Melkrobotern auf der Weide hält, und Josef Thomas, der mit traditionellem Melkstand am Hof seine 70 Tiere bewirtschaftet, sind echte Profis und querdenkende Insider. Beide stellten aus Sicht ihrer Familienbetriebe die starken – und auch bedauerlich negativen – Veränderungen der Landwirtschaft dar. Zunehmende Bürokratisierung, Konzentration im Handel, Preisorientierung der Verbraucher, steigende Produktionskosten, Fachkräftemangel, Preisverfall der Erzeugnisse waren nur einige Themen, mit denen Arndt Kohn konfrontiert wurde.
Auch über umweltschädlichen Gülletourismus, komplizierte Förderpolitik, mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz für die Landwirtschaft und zu wenig konsequente Nachhaltigkeitsorientierung wurde diskutiert. Der Europaabgeordnete erwies sich als interessierter und verständiger Zuhörer und versprach, sich dafür einzusetzen, dass wichtige regionale Strukturen in der Eifel erhalten werden müssen, um nicht noch größere Abhängigkeiten von den globalen Warenströmen zu generieren. Auch der konsequente Weg der Regionalmarke EIFEL zur Förderung stabiler Wertschöpfungsketten wird begrüßt.
Der Abschluss des sehr informativen Treffens fand in der neuen Monschauer Bauernmolkerei von Markus Legge und Josef Thomas statt. Bei einem guten Glas frischester EIFEL Bio-Milch drückte Arndt Kohn seine Bewunderung für die beiden Vollblutlandwirte aus und wünscht sich von den Verbrauchern ein dauerhaft klares Signal beim Einkauf: glaubhafte regionale EIFEL Produkte müssen gezielt in den Einkaufswagen, damit unsere schöne Mittelgebirgsregion Eifel eine starke und vielfältige Landwirtschaft mit motivierten Bauern behält.