Sie sind im Straßenverkehr ein großes Umweltproblem: Die zahlreichen LKW-Fahrten und die Tonnen von CO2, die dabei ausgestoßen werden. Trotz des enormen Schadens, den diese Emissionen anrichten, werden sie bislang weder reguliert noch überwacht, geschweige denn an staatliche Stellen übermittelt. Nun haben die europäischen Gesetzgeber eine Verordnung ausgehandelt, die LKW-Hersteller verpflichtet, die Emissionen all ihrer Fahrzeuge offenzulegen.
In den Verhandlungen mit dem Ministerrat setzte das EU-Parlament die neuen Transparenzstandards durch. Das Überwachungssystem soll es LKW-Käufern ermöglichen, bessere Kaufentscheidungen zu treffen. Herstellern bietet die neue Transparenz größere Anreize, umweltfreundlichere und effizientere Fahrzeuge zu produzieren. Des Weiteren hat das Parlament erreicht, dass die EU-Kommission künftig über Lücken zwischen Fahrzeugtests und Emissionen berichten muss, sowie dass Sanktionen verhängt werden können, sollten die Hersteller fehlerhafte Daten übermitteln.
Europa-SPD fordert Messung der CO2-Werte
Die Sozialdemokrat*innen im EU-Parlament haben sich klar für eine konsequente Überwachung der Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen ausgesprochen. So auch Arndt Kohn: „Dass die globale Erwärmung eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist, weiß mittlerweile jeder. Wir in Europa und weltweit produzieren immer noch viel zu viel CO2 und tun zu wenig, um den Klimawandel zu verlangsamen geschweige denn ihn aufzuhalten. Deshalb ist jeder Schritt sinnvoll, der mit effizienter Technologie den Ausstoß von Treibhausgasen reduziert. Wir müssen diesen Weg konsequent weitergehen, denn es besteht akuter Handlungsbedarf.“
Auf Drängen der sozialdemokratischen Fraktion im Parlament, entgegen den Forderungen der konservativen Europäischen Volkspartei, muss nun auch über Werte der Aerodynamik Auskunft gegeben werden. Je sperriger oder je größer das Fahrzeug, umso mehr Antrieb braucht es, umso mehr Emissionen werden in der Konsequenz dazu ausgestoßen.
Kohn: Handel und Umweltschutz vereinbaren
Wenn das Parlament dem Verhandlungsergebnis zustimmt, kann die Verordnung nach der Annahme durch den europäischen Rat unverzüglich in Kraft treten. Zudem würde das Ergebnis in einen Vorschlag für CO2-Grenzwerte für LKW einfließen, den die EU-Kommission im Mai 2018 veröffentlicht hat und der nun im europäischen Parlament beraten wird.
Arndt Kohn merkt an: „Dass der Handel innerhalb der Union eine der wichtigsten Stützen unserer Wirtschaftskraft ist, steht außer Frage. Für diesen Handel benötigen wir geeignete Transportmittel. Aber um die Vereinbarkeit mit der Umwelt müssen wir uns mehr bemühen. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien und eine drastische Reduzierung von Treibhausgasemissionen schützen wir auch unsere Agrarressourcen, die ja einen großen Teil zum Handel beitragen. Und jeder kann sich selber fragen, ob es immer die Bestellung im Internet sein muss oder der örtliche Handel auch etwas zu bieten hat.“