Im Europäischen Parlament wird am Mittwoch über Maßnahmen im Kampf gegen den Handel und die Ausbeutung von Frauen und Mädchen in der EU diskutiert. Die Debatte wird auf Grund mehrerer fraktionsübergreifender Anfragen von Abgeordneten geführt und soll zu mehr Beachtung des Themas führen.
Auch wenn es schwer vorstellbar ist, gibt es auch innerhalb der EU noch aktiven Menschenhandel. Menschenhändler nutzen illegale Migrationsrouten, um besonders junge Frauen und Mädchen in die EU zu schmuggeln. Schwierige Umstände in der Heimat wie Armut oder bewaffnete Konflikte sowie falsche Versprechen wie die Aussicht auf Arbeit in der EU drängen die Betroffenen in die Arme der Menschenhändler. Mehr als 67 Prozent der Betroffenen werden Opfer sexueller Ausbeutung, davon 95 Prozent Frauen.
„Wir müssen uns in die Lage der Frauen hineinversetzen und hinterfragen, wie wir den Rechtsrahmen gestalten, um den Menschenhändlern und der schlimmen Ausbeutung in Zukunft den Riegel vorschieben zu können“, kommentiert Arndt Kohn die anstehende Debatte. Eine mögliche Maßnahme wäre zum Beispiel, die Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels aus dem Jahr 2011 entsprechend zu überarbeiten und damit die Betroffenen besser zu schützen.