Parlament fordert besseren Brandschutz in Gebäuden

Die schrecklichen Bilder aus London werden so schnell nicht in Vergessenheit geraten: Am 14. Juni 2017 stand der Grenfell Tower, ein 24-stöckiges Hochhaus im Stadtteil Kensington, beinahe vollständig in Flammen. Über 80 Menschen kamen bei dem verheerenden Brand ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Aufgrund der leicht entflammbaren Fassadenverkleidung, die aus Aluminium-Verbundplatten und dahinter angebrachten Dämmplatten bestand, konnten die Flammen sich rasend schnell ausbreiten. Dies gilt nach den bisherigen Erkenntnissen als wesentlicher Grund dafür, dass es zu einer solchen Katastrophe kommen konnte. Die sozialdemokratische Fraktion bringt das Thema Brandschutz nun auf die Tagesordnung des Europäischen Parlaments.

Um weitere Unglücke dieses Ausmaßes zu verhindern, werden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments bei der Plenarsitzung Vertreter von Kommission und Rat nach Maßnahmen befragen, wie Hochhäuser EU-weit künftig besser geschützt werden können. Die oberste Priorität muss dabei sein, die Sicherheit von Bewohnern und Feuerwehrleuten gleichermaßen zu garantieren.

Mängel bei der Regulierung von Baustoffen

Nicht erst seit dem Unglück am Grenfell Tower steht das Thema Brandschutz in Gebäuden auf der Tagesordnung der EU-Institutionen. Bereits 2016 gab die EU-Kommission die Entwicklung eines einheitlichen Prüfverfahrens für das Brandverhalten von Fassaden in Auftrag. Allerdings wird die kommende Debatte die erste zu diesem Thema im Europäischen Parlament sein, bei dem der Rat und die Kommission zu Stellungnahmen aufgefordert sind.

Bei der Debatte soll vor allem die Regulierung von Baustoffen im Mittelpunkt stehen, die Experten zufolge erhebliche Mängel im Hinblick auf Brandschutz aufweist. So fordert der Deutsche Feuerwehrverband eine koordinierte Strategie der Mitgliedsstaaten innerhalb der EU zum Thema Brandschutz, um bei zukünftigen Bränden die Arbeit der Rettungskräfte zu erleichtern und dadurch die Bewohner besser zu schützen.

Besonders im Bereich der Fassaden von Gebäuden kann das Europäische Parlament dabei einen wichtigen Beitrag bei der Standardisierung von Baustoffen leisten. Eine Harmonisierung bei der Beschriftung von Materialien, wie etwa brennbaren Dämmstoffen, würde Verbraucher im Voraus über die Gefahrenlage informieren und einen gemeinsamen Sicherheitsstandard innerhalb der EU schaffen.

Sozialdemokraten appellieren an Kommission

Wir Sozialdemokraten erwarten von der Europäischen Kommission Antworten, inwieweit die EU-Verordnung zu Bauprodukten bei der Renovierung der Fassade des Grenfell Towers eingehalten wurde. Wir werden die Kommissionvertreter befragen, inwieweit diese Verordnung angepasst werden muss, um einen solchen Brandverlauf künftig zu vermeiden.

Außerdem fordern die Sozialdemokraten im Europäischen Parlament eine flächendeckende Überprüfung der Umsetzung von Brandschutzvorschriften bei Hochhäusern und eine umgehende Beseitigung von etwaigen Mängeln, insbesondere bei brennbaren Fassaden, der Isolierung von Gasleitungen und fehlenden Brandschutztüren.

Unsere Haltung ist klar: Bei der Überarbeitung der bestehenden Verordnung muss der Brandschutz stärker miteinbezogen werden. Dabei setzt sich die S&D-Fraktion für eine klare Regulierung der Stoffe ein, die auf dem europäischen Markt vertrieben werden dürfen. Dadurch würden Lücken in der derzeitigen Gesetzgebung geschlossen, um so die Sicherheit für Bürger und Feuerwehrleute in Europa zu garantieren.

Die EU zwischen Krise und Aufbruch

Hohe Jugendarbeitslosigkeit, stockende Brexit-Gespräche, antidemokratische Entwicklungen in der Türkei, aber auch in Polen und Ungarn – vor dem Hintergrund dieser und vieler weiterer Herausforderungen hält Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Mittwoch seine Rede zur Lage der Europäischen Union. Im Anschluss debattieren die Abgeordneten darüber, was sich ändern muss, damit wir in Europa unsere gemeinsame Zukunft erfolgreich gestalten können.

Im Parlament rechnet man mit ambitionierten Vorstößen etwa in der Handels- und Industriepolitik sowie zur Vertiefung der Eurozone. Projekte, die noch in dieser Legislaturperiode eine realistische Chance auf Umsetzung haben sollen, müssten jetzt angestoßen werden. Wir Sozialdemokraten fordern eine mutige Vision, die den Rufen nach einer Erneuerung der Europäischen Union gerecht wird.

Europa braucht „soziales Triple-A“

Es wird erwartet, dass Juncker an das Weißbuch zur Zukunft Europas aus dem Frühjahr anknüpft. Darin hatte die Kommission fünf Szenarien skizziert, wie die Zusammenarbeit in Europa künftig aussehen könnte – von einer stark reduzierten Rolle der EU bis hin zu einer vertieften Integration, bei der die Mitgliedstaaten weitere wichtige Kompetenzen an die europäische Entscheidungsebene übertragen würden.

Die sozialdemokratische Fraktion hat im Weißbuch-Prozess ein sechstes Szenario entworfen, an dem wir die Rede des Kommissionspräsidenten messen werden. Dieses sieht zum einen eine Vertiefung der europäischen Integration vor, zum anderen einen deutlichen Ausbau der sozialen Dimension Europas. In der Sozialpolitik erwarten wir von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, dass er das Versprechen, mit dem er angetreten ist, einlöst: Europa ein „soziales Triple-A“ zu verschaffen.

Kommission muss deutlich nachbessern

Der Vorschlag zur Europäischen Säule Sozialer Rechte, den die Kommission im April vorgelegt hat, ist deutlich hinter diesem Anspruch zurückgeblieben. Die Messlatte war ein Bericht mit ambitionierten Forderungen, der unter sozialdemokratischer Federführung entstanden ist und den das Parlament mit großer Mehrheit verabschiedet hat.

Zu den Kernpunkten gehörten beispielsweise eine Rahmenrichtlinie für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine Grundsicherung für alle Kinder, die in Armut leben. Diese Vorschläge hat die EU-Kommission weitgehend missachtet. Nun hat sie die Chance nachzubessern.

Zudem setzen wir uns für eine umfassende europäische Integration ein. In kritischen Bereichen fehlt es der EU aufgrund mangelnder Kompetenzen und divergierender nationaler Interessen an ausreichender Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit. Zugleich respektieren wir, dass sich nicht alle Mitgliedstaaten gleichermaßen beziehungsweise zeitgleich stärker engagieren wollen. Es muss jedoch sichergestellt sein, dass die Länder, die die europäische Einigung vorantreiben wollen, nicht ausgebremst werden.

Studie: Das Vertrauen in Europa steigt

Den vielen Krisen, denen die EU entschlossen begegnen muss, stehen durchaus auch positive Trends entgegen: Nach Jahren drastischer Europa-Skepsis kommt wieder eine pro-europäische Stimmung auf. So zeigt beispielsweise eine Acht-Länder-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, dass der Brexit die übrige EU zusammengeschweißt hat, anstatt das Vertrauen in das gemeinsame Projekt zu erschüttern. Mehr Menschen als bei früheren Befragungen sehen heute klare Vorteile in der EU-Mitgliedschaft.

„Die Bürgerinnen und Bürger glauben daran, dass ein stärkeres Europa notwendig ist“, so der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, Gianni Pitella. „Es entsteht eine neue europäische Dynamik. Aber damit dieser Trend Fahrt aufnimmt, müssen wir den Erwartungen der Menschen nicht nur mit Worten gerecht werden sondern mit Taten.“

In seiner Rede muss Jean-Claude Juncker aufzeigen, wie die EU-Kommission die Europäische Union in dieser speziellen Situation – zwischen Krise und Aufbruch – gestalten und den Rufen nach ihrer Erneuerung gerecht werden will.

Kostenloses WLAN wird an vielen Orten Realität

Die EU wird den Aufbau kostenlos zugänglicher WLAN-Hotspots an öffentlichen Orten zwischen 2017 und 2019 mit 120 Millionen fördern. Die Initiative soll Einheimischen und Touristen den Zugang zu leistungsfähigem Internet an wichtigen Zentren des öffentlichen Lebens ermöglichen.

Formell muss das Europäische Parlament die entsprechende EU-Richtlinie noch beschließen. Bei der Abstimmung kommenden Mittwoch in Straßburg wird aber eine breite Zustimmung erwartet, da sich das Parlament bereits im Ende Mai mit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten auf den vorliegenden Vorschlag geeinigt hatte.

Kostenloses WLAN kann dank der neuen Regelung an vielen Orten in Europa realisiert werden. Gerade für Kommunen im ländlichen Raum ist das eine gute Gelegenheit, Versorgungslücken zu schließen – insbesondere wenn ihre Finanzlage angespannt ist. Das Europäische Parlament hatte sich in den Verhandlungen erfolgreich dafür eingesetzt, neben öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser beispielsweise auch Parks, Busse, Schulen und Museen mit kostenlosem Internet auszustatten.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalunion

Der sozialdemokratische Verhandlungsführer, Carlos Zorrinho, erklärte: „Alle Europäerinnen und Europäer sollten die Vorteile einer WiFi-Verbindung nutzen können, egal wo sie leben oder wieviel sie verdienen. Diese Vereinbarung bringt uns diesem Ziel einen Schritt näher. Den Zugang zu Hochgeschwindigkeits-Breitbanddiensten durch kostenloses WiFi zu gewährleisten ist der Schlüssel zum Aufbau einer Digitalunion, die niemanden zurücklässt.“

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist eines der wichtigsten Zukunftsziele der Europa-SPD, daher ist die neue Regelung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Bis zu 8000 Gemeinden können davon profitieren. Dank des öffentlichen WLAN werden diese Orte bürgerfreundlicher und damit attraktiver. Dabei muss beachtet werden, dass auch kleinere Kommunen nicht vom Fortschritt abgehängt werden.

Lokale Behörden können sich online bewerben, sofern noch kein vergleichbares privates oder öffentliches Angebot verfügbar ist. Die Vergabe erfolgt dann über ein unbürokratisches Gutscheinprinzip. Dank dieser Lösung ist der Aufwand auch für kleine Gemeinden gut tragbar. Wenn das Parlament bei seiner Plenarsitzung am Dienstag, 12 September, zustimmt und die Mitgliedstaaten den Vorschlag formell bestätigen, können die ersten Bewerbungsrunden zwischen Ende 2017 und Anfang 2018 starten.

Neue Studie: Was hält Europa zusammen?

Das knappe Austritts-Votum der Briten hat im übrigen Europa das Vertrauen in die Staatengemeinschaft nicht geschwächt – im Gegenteil: Mehr Bürgerinnen und Bürger als bei früheren Befragungen sehen heute klare Vorteile in der EU-Mitgliedschaft. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, für die 7000 Teilnehmer in acht EU-Mitgliedsländern befragt wurden.

Statt einer Renationalisierung Europas wünschen sich die Menschen stärkere Zusammenarbeit. Dabei ist auch die Bereitschaft gestiegen, Zuständigkeiten in wichtigen Politikbereichen von der nationalen auf die europäische Ebene zu verlagern, zum Beispiel bei der Außen- und Sicherheitspolitik. Deutliche nationale Unterschiede zeigen sich allerdings unter anderem bei den Auffassungen zur Flüchtlingspolitik.

Mehr Informationen sowie den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Starkes Plädoyer für ein vereintes Europa

Im Gasthaus Cohnen hatte Norbert Spinrath dazu die rote Couch aufgestellt, mit der er zurzeit quer durch seinen Wahlkreis reist, um mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Gleich zu Anfang der Diskussion bezogen beide Politiker klar Stellung: Ein vereintes Europa sei gut für Deutschland und auch gut für die Region.

Der Stolberger Arndt Kohn, der im EU-Parlament unter anderem im Regionalausschuss tätig ist, berichtete, wie europäische Fördergelder an Projekte in der Region fließen: „Europa investiert eben nicht nur in Bulgarien oder Griechenland, sondern auch ganz konkret in die Städte und Gemeinden hier bei uns.“

Flüchtlingspolitik dominierte den Abend

Allerdings gebe es zurzeit auch zahlreiche Baustellen, die die EU anpacken müsse, betonte Norbert Spinrath. Der europapolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion nannte als ein Beispiel die Steuerpraktiken großer Unternehmen. Internationale Konzerne nutzen die Freiheiten des europäischen Binnenmarktes aus, um möglichst wenig Abgaben zu zahlen. „Wir müssen in Deutschland und in Europa endlich mehr tun, um Steuervermeidung und Steuerdumping zu beseitigen“, so Spinrath.

Die rund zwei Dutzend Zuschauer interessierten sich besonders für das Thema Flüchtlinge. Aus dem Publikum wurde Unmut über die derzeitige Asylpolitik innerhalb der EU laut: „Wir lassen doch die südlichen Länder bei der Flüchtlingspolitik am langen Arm verhungern“, so einer der Gäste. Beide Politiker forderten mehr Solidarität innerhalb Europas und eine Reform des Dublin-Verfahrens.

„Leere Solidaritätsbekundungen helfen nicht“

Außerdem müssten legale Wege geschaffen werden, auf denen Flüchtlinge sicher nach Europa gelangen könnten anstatt die lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer zu wagen. „Es ist wichtig, dass wir uns Deutschland darüber klar werden, was wir konkret zur Lösung beitragen wollen“, forderte Arndt Kohn, „leere Solidaritätsbekundungen helfen weder Italien noch den Flüchtlingen.“

Einig waren sich die beiden Mandatsträger auch, dass es in der EU vermehrte Anstrengungen geben müsse, um die unterschiedlichen Lebensstandards auf einem ähnlich hohen Niveau anzugleichen. „Das Haus Europa funktioniert nur, wenn die Menschen, die darin leben, das Gefühl haben, dass es gerecht zugeht“, sagte Arndt Kohn. Norbert Spinrath schlug dabei den Bogen zur Bundespolitik: „Erst wenn wir bei uns zuhause solidarisch sind und für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen, zum Beispiel in puncto gleicher Lohn für gleiche Arbeit, können wir auch glaubhaft in Europa und in der Welt für mehr Gerechtigkeit eintreten.“

August 2017

Für meine Arbeit als Abgeordneter ist der Austausch mit Experten unerlässlich. Ich spreche mit Vertretern von Unternehmen, insbesondere aus meinen Wahlkreis – aber eben auch mit Gewerkschaften, Umweltverbänden und Nichtregierungsorganisationen. Alle diese Gruppen haben berechtigte Interessen, denen sie Gehör verschaffen möchten. Meine Aufgabe als Mandatsträger ist es, mich ins Thema einzuarbeiten, in Gesprächen mit Interessensvertretern die verschiedenen Positionen kennenzulernen und mir so eine eigene Meinung zu bilden.

Da die im Parlament beschlossenen Entscheidungen viele Bürger in der EU betreffen, wäre es verantwortungslos externe Gruppen und Organisationen von der Entscheidungsfindung auszuschließen. Zudem garantiert eine ausgewogene Interessensvertretung, dass alle Stimmen aus der Gesellschaft die Möglichkeit haben, gehört werden.

Für mich ist es wichtig, dass meine Arbeit im Europäischen Parlament transparent für die Bürgerinnen und Bürger ist. Transparenz schafft Vertrauen – deswegen bin ich überzeugt, dass ein transparenter Entscheidungsprozess zu mehr Partizipation der Bürger und Legitimität der Entscheidungen beiträgt.

Datum Gesprächspartner Thema

 

18.08.2017 NABU Stadtverband Aachen Verordnung für Düngeprodukte

 

18.08.2017 Alfred Sonders (Bürgermeister Alsdorf) Antrittsgespräch; sowie Kommunal- und Europapolitik

 

25.08.2017 Betriebsrat RWE Vorgaben der EU-Kommission für Kapazitätsmechanismen

 

28.08.2017 Marcel Philipp (Oberbürgermeister Aachen) Antrittsgespräch; sowie Kommunal- und Europapolitik

 

Vom Politiker zum Praktikanten

In dem psychiatrischen Wohn- und Pflegeheim finden Menschen mit seelischen Erkrankungen und Behinderungen Halt und Unterstützung. Kohn lernte einige der Bewohner kennen, machte bei therapeutischen Maßnahmen mit und besichtigte die hauseigene Schweinezucht und den Hofladen.

Mit seinem Besuch wollte sich Arndt Kohn vor Ort mit den Herausforderungen und Problemen im Pflegebereich vertraut machen. „Es hat mich tief beeindruckt, wie die Betreiber und ihre Mitarbeiter mit den Bewohnern mit Handicap und ihren jeweiligen ganz persönlichen Schicksalen umgehen“, so Kohn am Ende des Tages. „Die Bewohner bekommen hier ein abwechslungsreiches Angebot, dass ganz auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.“

Arndt Kohn beim Besuch im Haus Sanden (Foto: Büro Kohn).

Das Tagespraktikum hatte der Bundesverband der deutschen Dienstleistungswirtschaft vermittelt. Den vollständigen Bericht der Kölnischen Rundschau können Sie hier lesen.

Burg Vogelsang: Ein Ort der Toleranz statt des Hasses

Mitten im Nationalpark Eifel erinnert die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte: Die fast 100 Hektar große Anlage wurde in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten errichtet und diente der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Führungsnachwuchs.

Heute steht in Vogelsang Aufklärung statt Indoktrination auf dem Programm, denn seit 2006 entstand hier ein „Internationaler Platz“ für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Mit rund 20 Millionen Euro hat die EU die Umgestaltung des Geländes unterstützt. Eine Dauerausstellung informiert über die NS-Vergangenheit. Ein Nationalpark-Zentrum bietet außerdem einen idealen Startpunkt für Ausflüge in die Natur.

Arndt Kohn und die Gäste der AG 60plus zeigten sich beeindruckt davon, wie das schwierige Thema für die Besucher aufbereitet wird. „Eine wirklich eindrucksvolle Ausstellung“, so der EU-Abgeordnete. „Das Eliteprogramm der NSDAP war geprägt von Hass und ideologische Fehlsteuerung ab dem Kindergarten. Erschreckend, welche Verbrechen folgten. Umso wichtiger, dass hier die Erinnerung am Leben gehalten wird!“

Einen ausführlichen Bericht zum Besuch beim Internationalen Platz finden Sie hier.

Juli 2017

Für meine Arbeit als Abgeordneter ist der Austausch mit Experten unerlässlich. Ich spreche mit Vertretern von Unternehmen, insbesondere aus meinen Wahlkreis – aber eben auch mit Gewerkschaften, Umweltverbänden und Nichtregierungsorganisationen. Alle diese Gruppen haben berechtigte Interessen, denen sie Gehör verschaffen möchten. Meine Aufgabe als Mandatsträger ist es, mich ins Thema einzuarbeiten, in Gesprächen mit Interessensvertretern die verschiedenen Positionen kennenzulernen und mir so eine eigene Meinung zu bilden.

Da die im Parlament beschlossenen Entscheidungen viele Bürger in der EU betreffen, wäre es verantwortungslos externe Gruppen und Organisationen von der Entscheidungsfindung auszuschließen. Zudem garantiert eine ausgewogene Interessensvertretung, dass alle Stimmen aus der Gesellschaft die Möglichkeit haben, gehört werden.

Für mich ist es wichtig, dass meine Arbeit im Europäischen Parlament transparent für die Bürgerinnen und Bürger ist. Transparenz schafft Vertrauen – deswegen bin ich überzeugt, dass ein transparenter Entscheidungsprozess zu mehr Partizipation der Bürger und Legitimität der Entscheidungen beiträgt.

Datum Gesprächspartner Thema

 

06.07.2017 DGB Gewerkschaftsfrühstück

 

Europäisches Unternehmensrecht

 

13.07.2017 CEPS & CEPS Energy Climate House

 

Europäische Klima- und Energiepolitik
14.07.2017 LEADER Eifel Entwicklung des ländlichen Raums

 

20.07.2017 Hans Königs (Repräsentant des Hafens von Antwerpen) Strukturwandel und die Rolle des Hafens für die Euregio

 

24.07.2017 Stichting Euregio Maas-Rhein

 

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

 

24.07.2017 Institute for Transnational and Eurogio Cross Border Cooperation and Mobility (Maastricht University)

 

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

 

25.07.2017 Europäische Jugendwoche Seminar mit Jugendlichen aus ganz Europa zu aktuellen Fragen der EU-Politik

 

27.07.2017 ESW Röhrenwerke GmbH

 

Werksbesichtigung

Europa investiert in die Eifel

Kinder können in einem Gerüst aus Baustämmen klettern, durch große Trichter in den Wald hineinhorchen oder auf einem Baumstamm balancieren und so Natur hautnah erleben: All das wird der Erlebnisparcours am „Kölschkier“ in Monschau-Kalterherberg seinen kleinen Besuchern in Zukunft bieten, wenn er voraussichtlich im September öffnet. Der Erlebnisparcours, initiiert durch die Zukunftswerkstatt Kalterherberg e.V., ist eines von mehreren Förderprojekten in der LEADER-Region Eifel. LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes, die nordrhein-westfälische Eifel ist eine von 28 Regionen in NRW, die unterstützt wird.

Der Europaabgeordnete Arndt Kohn beschäftigt sich im Ausschuss für regionale Entwicklung des Europäischen Parlaments derzeit mit der kommenden LEADER-Förderperiode. „Für mich ist es deshalb wichtig vor Ort einen Eindruck zubekommen, wie die Fördermittel ankommen“, so Kohn.

Als regionale Vertreter zogen Jochen Leyendecker (Zukunftswerkstatt Kalterherberg e.V.), Lothar Gerhards (Untere Naturschutzbehörde des Kreises Düren), Björn Schmitz (Stadt Monschau) und Manfred Poth (allg. Vertreter des Landrats des Kreises Euskirchen und Vorsitzender des Naturparks Nordeifel e.V.) ein positives Resümee der LEADER-Förderung und betonten, wie wichtig es sei den ländlichen Raum zu unterstützen.

Auch Regionalmanager Nicolas Gath, verantwortlich für die Begleitung und Unterstützung der Projekte, ist zufrieden. „Bei LEADER können Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Projekte einbringen. Der Koordinierungskreis der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), bestehend aus öffentlichen und privaten Mitgliedern, berät über eingereichte Förderanträge und wählt mögliche Projekte aus“, schildert Gath den bürgernahen Ansatz der LEADER-Förderung. Allerdings wurde anlässlich des Besuchs des Europaabgeordneten auch Kritik geäußert: Die teilweise hohen bürokratische Hürden würden manche lokale Initiative davon abbringen Anträge um Förderung fortzusetzen oder überhaupt zu stellen.

Arndt Kohn ging auf die Kritik ein: „Wir müssen schauen, wie die beteiligten Behörden in Deutschland die europäischen Vorgaben effizienter und weniger bürokratisch erfüllen können, um die engagierten Menschen vor Ort noch besser zu unterstützen.“ Insgesamt sei das LEADER-Programm ein Erfolg, so Kohn. Es ermutige die Bürgerinnen und Bürger, ihre Heimat aktiv mitzugestalten und gebe ihnen die nötigen Mittel an die Hand: „Der Erlebnisparcours am ´Kölschkier´, aber auch die vielen anderen Projekte in der Region zeigen, wie Europa in die Eifel investiert“.

Mehr Informationen zur LEADER-Region Eifel gibt es unter: www.leader-eifel.de